Was leistet das Gymnasium?

„Das Gymnasium vermittelt die vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch zusätzliche Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule.“

BayEUG, Art. 9

„Das Gymnasium dient als Lern- und Lebensraum der Bildung des ganzen Menschen. Dafür werden nicht nur Wissensbestände, Fähigkeiten und Fertigkeiten erarbeitet, sondern auch nachhaltig Kompetenzen aufgebaut und die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Wer ein Gymnasium erfolgreich besucht, erwirbt eine fachspezifisch sowie fächerübergreifend vertiefte Allgemeinbildung, entwickelt ein differenziertes Bild von sich selbst und der eigenen Lebenswelt und ist zur Bildung begründeter Urteile sowie aufgrund einer reflektierten Werteorientierung zum Handeln in sozialer, ökologischer und ökonomischer Verantwortung fähig.“

Lehrplan plus, 2018

Welche Schüler finden sich am Gymnasium zurecht?

„Ein Gymnasium besuchen Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer Begabung, ihres breiten Interesses, ihrer Leistungsbereitschaft und ihres Leistungsvermögens in der Lage sind, die Kompetenzen aufzubauen, die sie später für ein Studium und für verantwortungsvolle berufliche Aufgaben benötigen.“
„Beim Kompetenzerwerb zeigen sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums geistig besonders beweglich und fantasievoll, sie lernen schnell, gern und zielstrebig und verfügen über ein gutes Gedächtnis. Sie sind bereit, sich ausdauernd und unter verschiedenen Blickwinkeln mit Denk- und Gestaltungsaufgaben auseinanderzusetzen, und entwickeln dabei zunehmend die Fähigkeit zur Abstraktion, zu analytischem und vernetztem Denken, zu eigenständiger Problemlösung und zur zielgerichteten Zusammenarbeit in der Gruppe.“

Lehrplan plus, 2018

Woran erkennt man die Eignung?

Die hier angegebenen Ziele und Voraussetzungen werden durch die Vorarbeiten in den abgebenden Schulen vorbereitet.

Wenn im Übertrittszeugnis die Notenvoraussetzungen erfüllt sind, so ist dies eine in der Regel zuverlässige Aussage über einen guten Start in der zukünftigen Schullaufbahn am Gymnasium.

Wir wollen den Kindern und Jugendlichen in unserer Region Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, die ihnen später besonders gute Startbedingungen für ihre berufliche Zukunft möglich machen. Die Weichen hierfür werden früh gestellt; wenn die Grundschulerfahrungen gut sind, führt ein zu übervorsichtiges Verhalten gerade in unserer Gegend nicht selten dazu, dass viele Kinder und Jugendliche unter ihren Möglichkeiten bleiben.

Anforderungen

Das Gymnasium stellt nicht geringe Anforderungen an seine Schülerinnen und Schüler. Wir machen aber in unserer Region die Erfahrung, dass Eltern immer wieder besonders zurückhaltend sind, wenn es um den Übertritt ans Gymnasium geht: Der Landkreis Tirschenreuth ist nach wie vor der Landkreis in der Oberpfalz mit einer der geringsten Übertrittsquoten.

Unsere Kinder sind nicht weniger begabt oder leistungsbereit wie die in anderen ähnlich strukturierten Landkreisen. Dies bedeutet, dass immer noch viele Kinder, welche die Voraussetzungen hätten, nicht die Schulform besuchen, welche ihrem Begabungsprofil tatsächlich die richtigen Herausforderungen anbietet.

Es gilt beim Übertritt nicht nur die Anforderungen kritisch zu betrachten, wie dies oft bei den Übertritts-Informationsabenden an den Grundschulen geschieht. Man soll auch daran denken, dass ein Kind, welches über Jahre hinweg unterfordert bleibt, später in seiner beruflichen und persönlichen Lebensgestaltung weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben muss, wenn aus falsch verstandener Vorsicht heraus die falsche Schulausbildung gewählt worden ist.