Wie eine Eigenproduktion im Kurs „Theater und Film“ mit dem Schwerpunkt Theater entstehen kann

Theatergruppe:

  • aktuell 23 Darsteller und Darstellerinnen der Jahrgangsstufen acht bis zwölf

Demokratisches Verfahren bei der Auswahl des Stoffs beziehungsweise der Geschichte: ​​​​​​

  • Die Mitglieder der Theatergruppe und die Spielleitung stellen mehrere Themen, Stücke, Stoffe zur Auswahl.
  • Die Theatergruppe entscheidet mit möglichst deutlicher Stimmenmehrheit und unter der Beratung der Spielleitung. 

Proben:

  • Ab Ende September wöchentlich – zunächst stehen Grundlagen der Theaterarbeit und des Spielens wie Körper im Raum, Improvisationen, Schreibanlässe und dergleichen im Mittelpunkt.
  • Beginn der Szenen-Arbeit: Sonderproben in der Woche vor Weihnachten (überwiegend vormittags von Montag bis Donnerstag)
  • vier Wochenendproben (jeweils 9 bis 14 Uhr samstags und / oder sonntags) nach den Weihnachts- und vor den Osterferien
  • Sonderproben: zwei Wochen vor den Aufführungen (Mo. - Do. bzw. Fr.; vormittags und nachmittags, d. h. 08.00 – 17.00 Uhr)

Zur Gestaltung von Szenen:

  • Vor dem Beginn der Gestaltung von Szenen erlernen die Mitglieder der Theatergruppe Grundlagen des Theaterspielens wie etwa Körper im Raum, Wahrnehmung, Improvisationen, Sprechübungen.
  • Die Spielleitung zeigt den Schülerinnen und Schüler, wie man eine Szene stellen kann.
  • Diejenigen Schüler und Schülerinnen, die in einer Szene nicht mitspielen, übernehmen Spielleitertätigkeiten, indem sie ein Feedback oder Monitoring geben. Beim Feedback wird zunächst positiv verstärkt, dann werden Fragen gestellt. Oft wird schnell klar, welche kleineren Verbesserungen die Szene abrunden.
  • Die Theaterschüler gehen zunehmend arbeitsteilig vor, entwerfen Szenen also in Kleingruppen.
  • Im Zuge der Gestaltung von Szenen setzen sich die Spielerinnen und Spieler mit dem Gehalt ihres Projekts auseinander. Dabei erlernen sie, repräsentativ (d. h. illusionistische Darstellung des Inhalts, Tragen von Rollen) und performativ unter Einbringung der eigenen Lebenswirklichkeit (selbstreferentiell, wirklichkeitskonstituierend) zu arbeiten.
  • repräsentative Elemente in der Eigenproduktion: Kernstellen werden dem dramatischen oder Erzähltext entnommen und in selbst  entworfenen Szenen gespielt. 
  • performative Elemente in der Eigenproduktion: Spieler und Spielerinnen stellen die Wirklichkeit dar, die sie spielen beziehungsweise von der sie sprechen; auf der Metaebene wird also beispielsweise der Symbolgehalt eines Texts interpretiert und auf unsere Zeit übertragen. Hierbei entstehen Szenen, die im Plot der Geschichte nicht enthalten sind. Neben eigenen Sprechakten, die aus Rollenfindungsprozessen und biographischen Schreibimpulsen entstehen, können auch Versatzstücke aus Internetforen, der Politik und der Literatur herangezogen werden.
  • Abgesehen von der spielerischen Ausgestaltung finden Rollenfindungsprozesse (Gespräch im „heißen Stuhl“; Verfassen von Rollenbiographien) statt.
  • Alle Spieler und Spielerinnen fixieren ihre Schwerpunktsetzungen („Was mich am meisten an diesem Stück interessiert.“), welche im Anschluss von allen gelesen wurden. Hierbei kann sich eine Vielfalt an Weisheiten respektive Wahrheiten bezüglich zwischenmenschlicher und gesellschaftlich-politischer Themen herauskristallisieren.
  • Zwischenmenschliche Themen werden auch mithilfe von Schreibimpulsen (vgl. theaterpädagogischer Ansatz von Maike Plath) zunächst versprachlicht und dann in Szenen eingearbeitet.
  • Musik und Beleuchtung: Mitglieder der Theatergruppe „malen“ Szenen mit Licht aus und wählen stimmige musikalische Einspielungen aus, zum Teil selbst komponiert und in Abstimmung mit der GEMA.

Begegnungsabende / Theaterabende:

  • Präsentation der Inszenierung an zwei Theaterabenden am Stiftland-Gymnasium
  • Dazu werden gezielt die Mitglieder der Schulgemeinschaft eingeladen, also (Groß-) Eltern, Geschwister, Mitschüler und Mitschülerinnen, Lehrkräfte, Ehemalige, Leitungen benachbarter Theatergruppen. 
  • In den Pausen gibt es für die Besucher und Besucherinnen die Gelegenheit, sich zu treffen und auszutauschen.

StDin Martina Schmelzer