Mit etwas Verzögerung gedachte die Schulgemeinschaft des Stiftland-Gymnasiums Tirschenreuth auch in diesem Schuljahr der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages (Élyséevertrag) durch den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und den deutschen Kanzler Konrad Adenauer am 22. Januar 1963. Gerade in politisch turbulenten Zeiten ist ihr damaliges Ziel – die Schaffung eines Europas, in dem Frieden und Kooperation unter den verschiedenen Ländern vorherrschen - wichtiger denn je. Es sollte vor allem durch Jugendbegegnungen und die Gründung des OFAJ, des deutsch-französischen Jugendwerkes, die Basis für eine gemeinsame europäische Zukunft gelegt werden.
Die Schülerinnen und Schüler der 5. und der 7. Jahrgangsstufe wurden in den Mehrzweckraum eingeladen, um der Unterzeichnung des Elyséevertrages zu gedenken und mehr über unser Nachbarland zu erfahren. Nach einer kurzen Einführung zur historischen Bedeutung des Freundschaftsvertrages durften Lea Biber, Julia Dacko und Sarah Piekacz aus der 11. Jahrgangsstufe das DELF – Diplom - ein international anerkanntes Sprachdiplom, das sie im letzten Schuljahr erfolgreich an der VHS Weiden abgelegt haben - entgegennehmen. Elvira Rodriguez konnte leider nicht persönlich anwesend sein, weil sie gerade ein Auslandsjahr in Wales absolviert.
Der Schulleiter Matthias Weiser und der Fachschaftsleiter für Französisch Thomas Zölch freuten sich gemeinsam mit ihnen über die hervorragenden Leistungen.
Im Anschluss stellten Theresa Meister, die schon 2024 ihr Abitur am Stiftland-Gymnasium abgelegt hat und ihre Brüder Andreas Meister (10b) und Stefan Meister (Q12) ihre Fahrt nach Paris mit der DJK Falkenberg unter der Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters von Tirschenreuth Peter Gold vor. Sie berichteten eindrucksvoll von der Besichtigung der Kathedrale in Reims auf der Hinfahrt. Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 7. Klassen wurden auch auf eine Stadtrundfahrt in Paris „entführt“ und konnten gleichsam den Eiffelturm, die Sainte-Chapelle, den Invalidendom, das Schloss Versailles, den Louvre, das Stadtviertel Montmartre mit der Kirche Sacré Coeur und die Champs-Élysées mit dem Triumphbogen besichtigen. Den Abschluss bildete die Besichtigung des Soldatenfriedhofs in Verdun auf der Rückfahrt. Gerade bei diesem Programmpunkt wurde allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am deutsch-französischen Tag klar, dass das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich nicht immer friedlich war und dass es deshalb umso wichtiger ist, ständig um gegenseitiges Verständnis und um echte Freundschaft zu kämpfen.
Leon Kohl, Lena Landstorfer und Emma Scharf aus der Klasse 7a präsentierten im Anschluss unter Anleitung von Eva Helmlinger ein Quiz zur französischen Sprache. Besonderen Anklang fand die Belohnung mit Baguette, wenn auf die französische Frage „Qu’est-ce que tu aimes?“ schnell die richtige Antwort gegeben wurde.
Die Schülerinnen Katharina Hederer, Lauren Voyle (beide 9a), Jan Haj Hassan und Hanna Struharikova (beide 9c) führten in typischen Kostümen selbst erstellte Sketche über deutsch-französische Klischees auf. Dabei überzeugten die vier Schülerinnen nicht nur durch eine sehr gute sprachliche Darbietung, sondern auch durch treffende Mimik und Gestik und ernteten somit viel Applaus vom deutschen wie vom französischen Publikum.
Magdalena Feistenauer und Lauren Voyle (beide 9a) hatten je ein Quiz auf Französisch über die deutsch-französischen Beziehungen erstellt, das die aus Lyon live zugeschalteten Schülerinnen und Schüler mit Freude und viel Engagement lösten und von den deutschen Schülerinnen und Schülern immer Applaus erhielten, wenn sie den korrekten Lösungsbuchstaben vor die Webcam hielten.
Dadurch dass die Schülerinnen und Schüler des Collège Termier aus Lyon live über Videokonferenz zugeschaltet waren, konnte erstmals ein „echter“ deutsch-französischer Tag realisiert werden. Seit dem letzten Schuljahr findet zwischen Schülerinnen und Schülern dieser Schule und Schülerinnen und Schülern des Stiftland-Gymnasium ein Brief- bzw. Emailkontakt statt, der von Louisa Moldrzyk (collège Termier) und Thomas Zölch (Stiftland-Gymnasium) betreut wird. Die jungen Französinnen und Franzosen stellten sich mit ihren deutschen Partnern dem Publikum vor, so dass die Schülerinnen und Schüler der 5. bzw. 7. Jahrgangsstufe eindrucksvoll sehen konnten, dass das Erlernen einer modernen Fremdsprache nicht nur ein Schulfach ist, sondern auch zum aktiven Teil seiner jeweiligen Persönlichkeit wird und den Kontakt mit Gleichaltrigen ermöglicht.
Es bleibt zu hoffen, dass die Eindrücke aus unserer kleinen Feierstunde dazu motivieren, unser Nachbarland selbst zu entdecken, die Sprache zu lernen und die deutsch-französischen Beziehungen somit zu stärken, so dass das friedliche Miteinander und die Stabilität im Zentrum Europas weiterhin fortbestehen können.